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Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln muss dringend gewährleistet werden

Die Versorgungslage mit Arzneimitteln hat sich in den letzten Monaten massiv verschlechtert. Fiebersäfte, Antibiotika, Insulin oder Krebsmedikamente sind zurzeit flächendeckend kaum noch erhältlich oder komplett vergriffen. Patientinnen und Patienten, insbesondere Familien mit Kindern, werden dadurch vor enorme Herausforderungen gestellt.

Eine Ursache für Lieferengpässe ist die Produktionsverlagerung und -konzentration vieler Arzneimittel oder von deren Grundstoffen in asiatische Länder mit der Folge, dass Deutschland seinen Status als „Apotheke der Welt“ verloren hat. Durch diese Entwicklung ist eine Abhängigkeit entstanden, die wir nun merklich spüren.

In der vergangenen Legislaturperiode wurden bereits erste Maßnahmen ergriffen, um die Versorgungssicherheit zu verbessern und die Ursachen für Lieferengpässe zu verringern. So wurden im „Fairer Kassenwettbewerbgesetz“ (GKV-FKG) unter anderem Meldepflichten für versorgungsrelevante Arzneimittel eingeführt und ein Beirat zur Versorgungslage beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geschaffen.

Auch die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im Jahr 2020 wurde dazu genutzt, das Thema auf europäischer Ebene auf die Tagesordnung zu setzen.

Die Bundesregierung hat leider die Zeit seit Beginn der aktuellen Legislaturperiode nicht dazu genutzt, um weitere Maßnahmen auf den Weg zu bringen.

Es bedarf nun eines schnellen und gemeinsamen Zusammenwirkens aller Beteiligten, um kurzfristige Lösungen auf den Weg zu bringen, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Arzneimittel, die zwar vorhanden, deutschlandweit nicht gleichermaßen verfügbar sind, müssen schneller in die Regionen gelangen, in denen Mangel herrscht. Apothekerinnen und Apotheker müssen bessere Möglichkeiten erhalten, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse bei der Herstellung von Arzneimitteln für die Versorgungssicherheit nutzen zu können.

Weitere Lösungen können etwa in einer konzertieren Beschaffungsaktion von Arzneimitteln aus dem Ausland bestehen. Einige Bundesländer haben im Gegensatz zur Bundesregierung erste Maßnahmen auf den Weg gebracht. Die Erfahrungen, die etwa in Bayern durch die Schaffung einer „Pharma Task Force“ bereits gemacht wurden, sollten daher in den Prozess mit aufgenommen werden.

Außerdem ist es wichtig jetzt die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass wichtige Arzneimittel, insbesondere für Kinder und Krebspatienten, wieder primär in Europa produziert werden und eine Reserve für Arzneimittel aufgebaut wird, damit wieder eine solche Lage in der Zukunft vermeiden können.

https://cdu-landesgruppe-nrw.de/wp-content/uploads/2023/01/CDU-Landesgruppe-NRW-informiert-012023__.pdf