Kampf gegen den Hunger entschlossen führen
Der Friedensnobelpreis wird in diesem Jahr dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WEP) verliehen. Dazu erklären die Vorsitzenden der Arbeitsgruppen Menschenrechte und humanitäre Hilfe sowie Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand und Volkmar Klein:
„Wir gratulieren dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen und seinem Direktor, David Beasley, zum Friedensnobelpreis. Ihr Kampf gegen den Hunger in den Krisengebieten der Welt verdient unseren Respekt, unseren Dank und unsere konkrete Unterstützung.
Nahrung sichert das Überleben von Millionen von Menschen. Die größte internationale humanitäre Organisation leistet seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag für den Erhalt des oft brüchigen Friedens in Konfliktregionen. Nie war dieser Einsatz so wichtig wie heute. Denn nie waren so viele Menschen auf der Flucht wie aktuell – annähernd 80 Millionen. Die Zahl und die Dauer von Konflikten nehmen jedoch immer weiter zu.
Die Corona-Pandemie verschärft den weltweiten Hunger. Schon vor ihrem Ausbruch hungerten nach Angaben der Vereinten Nationen 690 Millionen Menschen. Humanitäre Hilfsorganisationen befürchten nun das Anwachsen auf eine Milliarde.“
Brand: „Die Corona-Pandemie kann dort am ärgsten zuschlagen, wo Hunger und Armut am größten sind. Die Herausforderungen für das WEP sind riesig. Die Verleihung des Friedensnobelpreises ist ein dringender Aufruf an die internationale Staatengemeinschaft, die multilaterale Arbeit zu verstärken und das WEP zuverlässig zu finanzieren. Hätten die Regierungen der Welt in den Jahren 2015/16 die Hilferufe des WEP nicht überheblich ignoriert, wäre vieles anders verlaufen. Diese Lehre sollte als Auftrag zu entschlossenem Handeln dienen und zu konkreten Zusagen bei Naturkatastrophen, Konflikten und Kriegen führen.“
Klein: „Das WEP leistet unschätzbare Arbeit für die nachhaltige Versorgung in den ärmsten Ländern. Es hat bereits über einer Million Kleinbauern geholfen, vor allem in Afrika und Lateinamerika, nachhaltig zu produzieren und lokale Märkte zu versorgen. Das stärkt die Selbstversorgung und ist so die beste Vorsorge gegen Hungerkrisen.“
Hintergrund: Deutschland ist Gründungsmitglied (1961) des Welternährungsprogramms und seit 2016 zweitgrößter Geldgeber. Im Jahr 2019 förderte Deutschland das Welternährungsprogramm mit fast 750 Millionen Euro über die Haushalte des Auswärtigen Amts und des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.