Bundestag berät CDU/CSU-Antrag zur Stärkung der inklusiven Arbeitswelt
Der Bundestag berät am heutigen Donnerstag den Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion „Potentiale nutzen – Inklusive Arbeitswelt stärken“. Dazu erklären der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stephan Stracke, und der Teilhabebeauftragte der Fraktion, Wilfried Oellers:
Stephan Stracke: „Zentrales Ziel unseres Antrages ist es, deutlich mehr Menschen mit Behinderungen in Arbeit zu bringen. Trotz vieler Fortschritte in den letzten Jahren liegt die Arbeitslosigkeit bei Menschen mit Behinderungen erheblich höher als bei nichtbehinderten Menschen – und dies bei oft höherer beruflicher Qualifikation. Als Unionsfraktion haben wir in den letzten Jahren viele gute Maßnahmen auf den Weg gebracht, um diese Probleme anzugehen. Daran knüpfen wir mit unserem Antrag an.
Die Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt ist kein karitativer Akt, sondern die Umsetzung des Rechtes auf Teilhabe und ein Gebot der Vernunft und der Wirtschaftlichkeit. Es wäre fatal, wenn wir gerade in Zeiten des Fachkräftemangels das Potential von Menschen mit Behinderungen, ihre fachliche Qualifikation, ihr Herzblut, ihre Zielstrebigkeit und ihr Engagement nicht nutzen würden.“
Wilfried Oellers: „Ebenso individuell wie Behinderungen sind auch die Fördermöglichkeiten für die Teilhabe. Ein Rollstuhlfahrer hat andere Anforderungen an einen inklusiven Arbeitsplatz als beispielsweise ein Blinder oder ein hörbehinderter Mensch. Vor allem bei vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen ist kaum bekannt, welche staatlichen Unterstützungsleistungen zur beruflichen Teilhabe qualifizierter Menschen mit Behinderungen möglich sind.
In der vergangenen Wahlperiode haben wir deshalb Einheitliche Ansprechstellen im Gesetz verankert, an die sich Arbeitgeber wenden können. Damit diese auch flächendeckend etabliert werden, muss die Bundesregierung eine aktivere Rolle einnehmen, eine bundesweite Strategie und zeitliche Zielmarken entwickeln. Wir brauchen aber auch Coaching-Angebote in den Unternehmen. Diese sollten über bundesweite Modellprojekte gefördert werden. So ermutigen wir Unternehmen, Menschen mit Behinderungen in Lohn und Brot zu bringen.
Gleichzeitig ist und bleibt es wichtig, alle Pfeiler des inklusiven Arbeitsmarkts, also auch Inklusionsbetriebe, Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation und Werkstätten für behinderte Menschen zu fördern – und vor allem die Übergänge zwischen diesen Einrichtungen zu verbessern. Hierzu machen wir in unserem Antrag viele konkrete Vorschläge.“