Union setzt sich für Reform des EU-Gentechnikrechts ein
Die CDU/CSU-Fraktion bringt am heutigen Donnerstag im Plenum des Bundestages einen Antrag ein, der einen Innovationsrahmen für neue genomische Techniken und eine Reform des EU-Gentechnikrechts fordert. Dazu erklären der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, sowie der zuständige Berichterstatter, Oliver Vogt:
Albert Stegemann: „Angesichts der aktuellen Trockenheit muss Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir in Brüssel Druck machen, damit EU-weit neue genomische Techniken wie Crispr/CAS zugelassen werden. Denn mit Hilfe dieser Innovationen können wir Pflanzen anbauen, die mit wenig Wasser auskommen und widerstandsfähig gegen Klimastress sind.
Die Tatsache, dass sich führende wissenschaftliche Institutionen wie die Leopoldina, also die Nationale Akademie der Wissenschaften, für neue genomische Techniken aussprechen, verdeutlicht das Potential dieser neuen Züchtungsmethoden. Mit unserem Antrag zeigen wir den Weg auf, wie wir die Chancen dieser Techniken verantwortungsvoll zur Ernährungssicherung nutzen können. Die Ampel hingegen ist auch bei diesem Thema zerstritten. Rot und Grün bremsen diese Zukunftstechnologien im Ackerbau aus purer Ideologie aus. Dadurch verlieren wir in Deutschland und Europa wertvolle Zeit.“
Oliver Vogt: „Die Reform des EU-Gentechnikrechts ist dringend erforderlich: Neue Züchtungsmethoden wie CRISPR/Cas lassen sich mit einem Rechtsrahmen aus den 1980er Jahren nicht regulieren, denn sie unterscheiden sich grundlegend von den konventionellen Formen der Gentechnik. Anstatt beispielsweise artfremde Gene in Weizen einzubringen, kann mit neuen Züchtungsmethoden gezielt die bestehende Eigenschaft einer Weizensorte auf eine andere Weizensorte übertragen werden. Dasselbe Ergebnis erreichen wir in einem jahrzehntelangen Prozess auch durch konventionelle Pflanzenzüchtung. Mit neuen Züchtungsmethoden kommen wir aber schneller, günstiger und genauer zu diesem Ergebnis.
Wir wollen, dass das Ergebnis der Pflanzenzüchtung für die Bewertung im Gentechnikrecht herangezogen wird und nicht der Prozess, auf dem man dorthin gelangt ist. So ermöglichen wir die schnelle Züchtung regional differenzierter und angepasster Pflanzensorten. Und wir vereinen Klima-Resilienz, Artenvielfalt, Verbraucherschutz und Ernährungssicherheit.“